"Für mich gab es kein Leben ohne Diakonie"

Susanne Degenhardt erhielt das "Kronenkreuz in Gold" für ihr mehr als 25-jähriges Engagement - Haltung zeigen und sich für Mitmenschen in Notsituationen einsetzen

Für engagierte Menschen wie Susanne Degenhardt müsste eigentlich eine weitere Stufe des Kronenkreuzes eingeführt werden, so könnte man unwillkürlich denken, wenn sie aus ihrer langjährigen Tätigkeit erzählt. Denn das Leben der heute 67-Jährigen ist schon seit ihrer Kindheit eng mit der Diakonie verwoben. “Für mich gab es kein Leben ohne Diakonie”, so sagte sie selbst. Nun erhielt Susanne Degenhardt zum Abschied aus dem Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Aachen e.V. das “Goldene Kronenkreuz”. Es wird als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung an haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeitende mit mehr als 25-jähriger Tätigkeit verliehen. Diese Zeitspanne ist im Falle von Susanne Degenhardt also sogar deutlich überschritten.

Seit den 1990er Jahren im Diakonischen Werk Alsdorf tätig

Die Vorständin des Diakonischen Werkes, Heike Keßler-Wiertz, und der Aufsichtsratsvorsitzende, Torsten Hackländer, verliehen Susanne Degenhardt die goldene Ansteckbrosche und eine Urkunde im Rahmen der letzten Aufsichtsratssitzung, an der sie teilnahm, im Dezember. Susanne Degenhardt wuchs in Alsdorf in einem protestantischen Elternhaus auf, in dem sie von Kindesbeinen an politisch-gesellschaftliches und kirchlich-diakonisches Engagement erlebte. Schon früh nahm sie an Ferienfreizeiten der Diakonie teil und leitete diese als Jugendliche und junge Erwachsene selbst. In der Bergbaustadt Alsdorf erfuhr sie, welche wichtige Rolle die diakonischen Angebote für die Menschen spielten. Später wurde sie im Diakonischen Werk Alsdorf und bis Ende 2024 im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Aachen tätig. Gleichzeitig vertrat sie bis 2024 den Evangelischen Kirchenkreis Aachen 16 Jahre lang als Landessynodale. Auf der Kreissynode 2024 wurde sie als Mitglied des Kirchenkreis-Leitungsgremiums (Kreissynodalvorstand) für die nächsten acht Jahre wiedergewählt. In ihrer Heimatgemeinde, der Evangelischen Christusgemeinde Alsdorf-Würselen-Hoengen-Broichweiden hat sie das Amt der stellvertretenden Presbyteriumsvorsitzenden inne. Im Kirchenkreis wirkt sie zudem im synodalen Bauausschuss und im Ausschuss für Öffentliche Verantwortung mit.

"Glauben und Handeln gehören zusammen"

Zur Verleihung des “Kronenkreuzes in Gold” sagte Susanne Degenhardt, sie habe ihr ehrenamtliches Engagement für die Diakonie sehr gerne und aus vollem Herzen wahrgenommen, sowohl die praktische Arbeit in ihrer Jugend als auch ihr Engagement auf der strukturellen Ebene im Kirchenkreis. “Die Auszeichnung mit dem Kronenkreuz bedeutet mir viel, denn ich nehme es auch stellvertretend für meine Eltern, Resi und Josef Quint, entgegen, deren Engagement ich immer überzeugend fand und das mich sicher geprägt hat”, sagte Degenhardt. Sie habe gelernt: “Glauben und Handeln gehören zusammen. Wenn das sichtbar und erlebbar wird, überzeugt es auch kirchenferne Menschen. Egal, ob ehrenamtlich in den Gemeinden oder hauptamtlich in der Diakonie, da wo wir uns einsetzen für Menschen in Notsituationen, sie stärken, hinsehen und zuhören, wird die Relevanz der Botschaft Jesu von allen anerkannt. Hier leben wir, woran wir glauben. Hier zeigen wir unsere Haltung. Ich wünsche mir, dass die Diakonie sich auch weiterhin einmischt, und ihre Stimme erhebt für ein menschenfreundliches Miteinander, das die Schwächsten in den Blick rückt.” 

Stichwort: Was ist das Kronenkreuz?

Historisch gesehen entstand das “Kronenkreuz” im Jahr 1925, als die “Innere Mission”, eine Vorläuferorganisation der heutigen Diakonie, nach einem einprägsamen Erkennungszeichen suchte. Es wurde ein Symbol entworfen, das die Anfangsbuchstaben der Inneren Mission, also “I” und “M” mit dem Kreuz in Verbindung brachte. Der Name “Kronenkreuz” für dieses Symbol bildete sich erst später heraus. Theologisch ist das Kronenkreuz ein Hinweis auf das biblisch begründete Selbstverständnis der Diakonie: Das Kreuz als Hinweis darauf, dass Gott selber in Jesus aus Nazareth das Leiden und Sterben der Menschen geteilt hat. Die Krone als Zeichen der Auferstehung und der darin begründeten Hoffnung, dass Gott in Jesus Christus Leiden und Tod überwunden hat. Heute ist das Kronenkreuz das urheberrechtlich geschützte Markenzeichen der Diakonie in Deutschland.

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