Kraft der Liebe statt Hass und Gewalt

Superintendent Hans-Peter Bruckhoff ruft in seiner Weihnachtsbotschaft dazu auf, in den Mitmenschen unseren Nächsten zu erkennen - Dank für erfahrene Weggemeinschaft und Wünsche für eine erleuchtete Weihnachtszeit

... let us not love with words or speech but with actions and in truth.

… lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

(1. Johannes 3, 18)

Das ist das biblische Motto, mit dem die kirchliche Kisumu Children Trust Organisation in Kenia sich um notleidende und verwaiste Kinder kümmert, ihnen ein Zuhause gibt, für die Ausbildung sorgt und ihnen eine Zukunft eröffnet. Ein wahrhaft weihnachtliches Motiv. Die Botschaft von Weihnachten zielt ja auf den ganzen Menschen, auf Herz, Hand und Verstand. Wir sollen nicht im Reden und Nachdenken bleiben, sondern ins Handeln kommen und damit wahrhaftig aus der Liebe leben.

In unserem Tun und Handeln zeigt sich, wes Geistes Kinder wir sind. Den verstörenden Stimmen der Hassprediger in unseren Tagen, der Eskalation von Empörung und Gewalt haben wir als Christen etwas Anderes entgegenzusetzen: die Kraft der Liebe Gottes. Gott zeigt in der Geburt Jesu verblüffend und entwaffnend, dass er nicht den Kategorien unseres Macht- und Sicherheitsdenkens verhaftet ist. Er rüstet nicht auf angesichts der Ungerechtigkeit und Friedlosigkeit in der Welt, er entäußert sich und kommt als Kind in diese Welt.

Weihnachtskarte zeigt Ambivalenz unseres Lebens

Die Weihnachtskarte „Durchbruch“ von Kisumu Children Trust zeigt die ganze Ambivalenz der Geburt Jesu und zugleich unseres Lebens. Eine Geburt unter armseligen Bedingungen. Das Neugeborene ist auf Stroh gebettet und wirkt zerbrechlich. Und doch ist es eine besondere Geburt: Es erklingen afrikanische Harfen- und Trompetenklänge. Menschen bringen Geschenke und huldigen dem Kind. Das Licht im Hintergrund sprengt Begrenzungen auf. Das Leben bricht sich Bahn. Gottes Sohn bringt Heilung und Befreiung.

Wo wir diesem Kind mehr zutrauen als allen anderen Mächten und Gewalten und dem Sohn Gottes nachfolgen und umkehren, da wird das Licht der Weihnacht unsere Tage erhellen und ein neues Licht auf uns und unsere Welt werfen. Im Licht der Liebe, die von diesem Kind ausgeht, erkennen wir im Mitmenschen unseren Nächsten. Aus Feinden und Rivalen können bei allen Unterschieden Weggenossen werden.

Ich danke Ihnen und Euch für alles Handeln in diesem Licht, für alle Begegnungen und die erfahrene Weggemeinschaft.

Ich wünsche Ihnen und Euch allen eine erleuchtete Weihnachtszeit, einen behüteten Übergang in das neue Jahr und auf allen Wegen Gottes Segen.

Hans-Peter Bruckhoff

(Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen)