Trauergruppen für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche trauern oft anders, als man es von Erwachsenen kennt. Die Gründe des Trauerns sind dabei ganz unterschiedlich: Lisas Mutter ist an Krebs gestorben. Die Zehnjährige versucht, so gut sie kann, Papa und den kleinen Bruder zu Hause zu unterstützen. Ihr selber merkt man die Trauer kaum an. Oder: Von Max ist der geliebte Opa gestorben, der Opa war zu Hause, wenn er aus der Schule kam, er hat mit ihm gespielt und auch schon mal nach seinen Hausaufgaben geschaut. Mama ist arbeiten und Papa lebt schon lange nicht mehr zuhause. Der zwölfjährige Max ist sauer, immer wieder gibt es in der Schule Probleme, weil er andere Kinder ärgert, schlägt und tritt. Ein weiteres Beispiel: Leas Mama war schwanger, direkt nach der Geburt ist das kleine Baby gestorben, auf das sich alle so sehr gefreut haben. Mama und Papa sind so anders als vorher. Die fünfjährige Lea ist extrem anhänglich und will unter keinen Umständen nachts mehr alleine schlafen.

In der Gruppe dürfen die Kinder wütend, traurig und anhänglich sein

Drei Kinder, die, wie viele andere, Trauer in ihrem Leben erfahren. Beim "Trauernetzwerk Alsdorf" können die Kinder die unterschiedlichen Gefühle, die mit Trauer verbunden sind, leben. Sie dürfen wütend, traurig und sehr anhänglich sein. In der Kindertrauergruppe „Libelle“ können zwölf Kinder zwischen vier und zwölf Jahren alle 14 Tage montags im evangelischen Gemeindehaus in Vorweiden, Jülicher Str. 105, gemeinsam, spielen, lachen, weinen und von ihren Verstorbenen erzählen.
Die Gruppe wird von sechs ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen begleitet.

Stärkung durch kreative Methoden

Nach einer gemeinsamen Ankommensrunde, können die Kinder individuell z.B.Schatzkisten mit Erinnerungen basteln, einen Notfallkoffer für schwere Zeiten zusammenstellen, oder mit anderen kreativen Methoden in der Trauersituation Stärkung erfahren. Sie können aber auch toben, die ganze Wut rauslassen, Geschichten hören, Gesellschaftspiele spielen, bauen oder irgendetwas anderes tun, was ihnen gut tut. Wenn sie möchten, ist dabei eine ehrenamtliche Trauerbegleiterin an ihrer Seite. Die Kinder erleben andere Kinder in einer ähnlichen Situation, lernen ihre Trauer auszudrücken und dem verstorbenen Menschen einen neuen Platz im Leben zu geben.

Den Gefühlen an Boxsack, Kicker oder bei anderen Aktivitäten freien Lauf lassen

Die erwachsenen Bezugspersonen der Kinder sind parallel zur Kindergruppe zum Gespräch eingeladen. Wer möchte, kann auch hier Unterstützung in der eigenen Trauersituation erfahren. Ebenfalls alle 14 Tage montags trifft sich in der Kleinen offenen Tür St. Castor in Alsdorf-Mitte die Jugendtrauergruppe "Phönix" für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren, die einen lieben Menschen in ihrem Umfeld verloren haben. Auch hier können die Jugendlichen mit Boxsack, Kicker und machen anderen Möglichkeiten ihre Gefühle rauslassen. Sie können sich mit kreativen Methoden und Gespräch mit ihrer Trauer auseinandersetzen und so neuen Lebensmut finden. Sie finden verschwiegene und einfühlsame Ansprechpartnerinnen und andere Jugendliche in der gleichen Situation.

Teilnahme ist kostenfrei

Die Teilnahme an den Gruppen ist kostenfrei. Anmeldung zu beiden Gruppen über Corinna Zens, GdG Alsdorf, Schulseelsorge und Trauerbegleitung, Tel. 02404/6796753 oder corinna.zens@bistum-aachen.de. Alle Trauerbegleiterinnen in dem Projekt sind nach den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung ausgebildet. Für Spiel- und Arbeitsmaterial und die Ausbildung der Ehrenamtlichen benötigt die Initiative die nötigen Mittel.
Über eine Unterstützung ihrer Arbeit freuen sich die Ehrenamtlichen Helferinnen sehr: Spendenkonto: IBAN DE 54 3905 0000 1070 2071 11  BIC AACSDE33XXX, Sparkasse Aachen.
Weitere Informationen zum Trauernetzwerk für Kinder und Jugendliche finden Interessierte auf der Webseite des Alsdorfer Trauernetzwerks.