Eine neue „Gottesüberbringerin“ für Alsdorf

Annegret Helmer wurde am 3. September in einem feierlichen und stimmungsvollen Festgottesdienst in ihr Amt als zweite Pfarrerin in Alsdorf eingeführt

Als „Gottesüberbringerin“ erklärte eine Schülerin aus Essen einst die Arbeit und Aufgabe einer Pfarrerin, und so leitete Annegret Helmer ihre Predigt ein. Sie erläuterte direkt, warum diese Definition ihr so gut gefällt. Ausgehend vom ausgewählten Predigttext Jesaja 55, 8-11, dass das Wort Gottes nicht leer zu ihm zurückkehrt, machte sie deutlich, dass es aber nicht nur um das Wort geht, sondern auch um das Tun – und dass die Menschen einst daran gemessen werden. Die Pfarrerinnen und Pfarrer aber helfen bei Entscheidungen: Wann ist es wichtiger zu handeln und wann kann ein Gebet der richtige Weg sein?
Annegret Helmer sieht eine wichtige Aufgabe des Pfarrteams der Christusgemeinde, das nun aus fünf Kolleginnen und Kollegen besteht, danach zu fragen, was Gottes Wege und Pläne für die neu fusionierte Gemeinde sind. Dabei hat sie sich vorgenommen, besonders auf die leisen Stimmen hören, den Resignierten nachzugehen und den Ängstlichen Brücken zu bauen. Dann dürfe man in Zuversicht auf Gottes Wort auch ruhig mehr Ergebnisse erwarten als Menschenkräfte allein vermögen, denn Gott bringt Bewegung und Veränderung: „[mein Wort]… wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende“ (Jesaja 55, 11).

Einführung durch Superintendent Bruckhoff

Zuvor hatte Superintendent Hans-Peter Bruckhoff gemeinsam mit zahlreichen Kollegen aus dem Nordkreis sowie langjährigen Weggefährten Annegret Helmer offiziell in das Amt eingeführt. Mit Bedacht ausgewählte Bibelworte und vielfach ausgesprochener Segen Gottes sollen ihre Arbeit fruchtbar machen und ihr Stütze und Motivation sein.

In seiner Ansprache griff der Superintendent das Leitmotiv „das Wort Gottes“ auf, interpretierte aber eine andere Bibelstelle, Kolosser 3, 16-17. Wie kann es im Alltag gelingen, das Wort Christi reichlich unter sich wohnen zu lassen?
Antwort: Vor allem in den kleinen Dingen, denn daraus besteht meist der Alltag -  eher selten aus den großen, heroischen Einzeltaten. Und auch, indem man sich eine gewisse Leichtigkeit erhält, mit Liedern und Musik. „Gott will sich wohlfühlen bei uns“, ist eine Erkenntnis von Hans-Peter Bruckhoff, die den einen oder anderen Gottesdienstbesucher vielleicht überrascht hat. Und er gab ihnen auf ihrem Weg zu einem weiteren erfolgreichen Zusammenwachsen noch folgenden Rat mit: „Rollen können wechseln. Wer Fragen stellt und wer Antworten gibt, ist nicht unveränderlich. Nehmt Euch die Freiheit, verschiedene Positionen zu beziehen und so verschiedene Standpunkte kennen zulernen.“

Fröhlicher Umtrunk in Anschluss

Im Anschluss an den Gottesdienst, der vom Posaunenchor und dem Kirchenchor Alsdorf zusätzlich zu Herrn Peters an der Orgel musikalisch abwechslungsreich begleitet wurde, waren alle Teilnehmer noch herzlich zu einem Umtrunk in den Luthersaal eingeladen. Hier nahmen noch zahlreiche Offizielle aus verschiedenen kirchlichen Gremien gerne die Gelegenheit wahr, Annegret Helmer für ihre neue berufliche Aufgabe alles Gute zu wünschen. Besonders freute sich dabei Pfarrerin Helmer, die vor Alsdorf als Auslandspfarrerin in Thailand arbeitete, über die Anwesenheit einer dreiköpfigen Delegation aus dem Kirchenkreis Humbang Habinsaran in Nordsumatra, aus der dortigen Partnergemeinde: Gelebte Ökumene und geistiger Austausch weltweit liegt ihr schon seit langer Zeit besonders am Herzen.

(Text und Bilder: Juliane Siekmann)