Zweite Gemeindeversammlung der Christusgemeinde

Knapp 80 interessierte Teilnehmer waren im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst am 20. Janaur zur zweiten gemeinsamen Gemeindeversammlung der Christusgemeinde nach Würselen gekommen. Sie alle begrüßte Pfarrer Harry Haller als Vorsitzender des Bevollmächtigtenausschusses (BVA: das Leitungsgremium für die Übergangszeit, bestehend aus allen Presbytern der vorherigen eigenständigen Gemeinden Würselen, Alsdorf und Hoengen-Broichweiden) herzlich. Im Gegensatz zur letzten Gemeindeversammlung, bei der die Arbeit der Ausschüsse im Mittelpunkt stand, gaben Susanne Degenhardt und Brigitte Zimmermann vom BVA anschließend einen Überblick über die zahlreichen Gruppen und Angebote der Gemeinde. In allen Bezirken gibt es Treffen und Kreise nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene in verschiedenen Lebenssituationen, Musikliebhaber und Senioren, außerdem regelmäßige Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge oder auch besondere (Fest)Gottesdienste. Alle Regeltermine und einmaligen Aktivitäten der nächsten Wochen finden Sie in unserem Terminkalender. Jeder ist zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen!

Kirchenasyl und Familienzentrum

Pfarrerin Alders berichtete von den Erfahrungen der Gemeinde mit Kirchenasyl - nach einem grundsätzlichen Beschluss des BVA, dies unter bestimmten Umständen anzubieten, war von Mai bis Oktober 2018 ein junger Eriträer der erste Flüchtling, der diese Hilfe der Christusgemeinde in Anspruch nehmen durfte und das Gemeindeleben in Broichweiden sehr bereichert hat. Inzwischen hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jedoch die Bedingungen für Kirchenasyl verschärft, so wurde die Dauer auf 18 Monate festgesetzt und die Hürde liegt somit höher. Trotzdem wird die Christusgemeinde immer wieder im konkreten Einzelfall Hilfe möglich ist, auch und gerade in enger Abstimmung mit anderen Einrichtungen wie etwa dem Arbeitskreis Pro Asyl in Würselen.

Familienzentrum in Würselen mit geschärftem Profil

Auch im Evangelischen Familienzentrum Sonne, Mond und Sterne ist eine gute Vernetzung wichtig, die Kindertagesstätte unterstützte auch die Initiative JOIN! (nun fortgesetzt unter dem Namen "Würselen kocht"), bei der deutsche und geflüchtete Familien zusammenkommen, um gemeinsam zu spielen, zu kochen, zu essen - und dabei auch zu reden. Hier werden noch deutsche Familien gesucht, die gerne neue Menschen kennen lernen und neue Erfahrungen machen möchten.

Leiterin Martina Rosenbrock ist es nun wichtig zu betonen, dass die Einrichtung - auch wenn sie offen ist für Kinder aller Nationalitäten und Religionen - das evangelische Profil geschärft hat und beispielsweise durch regelmäßige (Mini)Gottesdienste, Bibelwochen oder Spendenaktionen deutlich machen möchte, dass christliche Werte nicht nur besprochen, sondern auch gelebt werden.

Werbung für Presbyteriumswahl

In knapp 14 Monaten ist es wieder soweit: Alle Kirchengemeinden im Rheinland wählen neue Presbyterien - und auch die Christusgemeinde wird dann nicht mehr von einem BVA, sondern wieder von einem Presbyterium geleitet. Die Gemeindestärke von gut 10.000 Mitgliedern bedeutet mind. 12 bis 13 Presbyter in diesem Gremium, doch machte Pfarrer Haller deutlich, dass es auch möglich sei, größer zu werden, um die anstehenden Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen - und rief schon heute dazu auf, wohlwollend im Herzen zu bewegen, ob man sich diese wichtige und unverzichtbare Aufgabe für das Gemeindeleben nicht zutrauen würde. Offiziell beginnt die Benennungsfrist im September, doch werden bis dahin im Gemeindebrief und Internet noch detaillierte Informationen zu Fristen und Abläufen folgen.

Finanzen, Bau und Personal

Die neue Personalkirchenmeisterin Nadine Mennicken stellte ihr Aufgabengebiet ebenso kurz vor wie der Baukirchenmeister Christian Sachse. Finanzkirchmeister Hans-Dieter Spiertz musste mitteilen, dass die Finanzen immer noch nicht klar sind und der kommende Haushalt erst nach der nächsten BVA-Sitzung im Februar beschlossen und anschließend (hoffentlich) vom Kreissynodalvorstand bewilligt werden kann. Sichernde Maßnahmen zur Bausubstanz werden deshalb noch zurückgehalten, doch stehen Einnahmen durch Immobilienverkäufe in Aussicht. So sollen sowohl die Kirche als auch das Pfarrhaus in Alsdorf-Busch verkauft werden, Interessenten sind schon vorhanden. Ein Umbau des Pfarrhauses in ein Mehrfamilienhaus wurde als unrentabel nicht weiter verfolgt. Auch das Gesamtensemble in Alsdorf-Ofden aus Kirche, Pfarrhaus, Kindergarten und Gemeindezentrum soll - wenn die Stadt Alsdorf der geplanten zukünftigen Nutzungskonzept zustimmt - demnächst verkauft werden.

Zum Abschluss der Gemeindeversammlung nach gut 1,5 Stunden bedankte sich Pfarrer Haller bei Pfarrerin Elisabeth Peltner für ihre impulsreiche und engagierte Arbeit und lud alle Teilnehmer ein, zur Verabschiedung seiner Pfarrteam-Kollegin in den Ruhestand am 17. Februar 2019 nach Alsdorf zu kommen.

Die Stellenausschreibung für die Nachbesetzung ist seit dem 15. Januar veröffentlicht und die Christusgemeinde wartet nun gespannt bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 5. Februar auf eine hoffentlich ausreichend große Anzahl an Bewerbungen.